Werk kurz, Ridolfi (Ven. 1648, S. 17) giebt eine flüchtige Beschreibung. Nachbildungen existieren zwei. Ein Stich von Paolo Furlano vom Jahre 1566 in der Marciana bei Gelegenheit der Darstellung einer Ratssitzung (publiziert bei Franc. Zanotto, 11 Palazzo Ducale, Ven. 1853. Tom. 111. Tav. 125) und ein anderer Stich, anonym und ohne Datum im Museo Correr (publiziert bei Giambatt. Lorenzi, Monumenti per servire alla storia dell Palazzo Ducale di Venezia, Venedig 1868, S. 180). Beide weichen unter sich wieder stark ab und geben nur ungefähr einen Begriff von der Anordnung des Ganzen. Eine Beschreibung des Freskos nach den genannten Quellen zu geben, ist unnötig, da eine getreue Kopie des Gemäldes existiert und zwar in Venedig selbst. Die Krönung Mariä von Jacobello del Fiore in der Akademie ist ein bis ins einzelne genaues Abbild der Paradiesesdarstellung des Guariento. Jacobello kopierte das Fresko im Jahre 1430 für den Dom zu Ceneda und fügt dabei nur noch eine untere Zone an: auf jeder Seite vier in kleinerem Massstab gehaltene Figuren, links vier kluge Jungfrauen und rechts einen Bischof und drei heilige Mönche mit je einem aufwartenden Engel, und — mehr nach der Mitte zu — den knieenden Bischof Antonio Correr, den Besteller der Tafel.
Gerade jetzt, da die Holztäfelung des Dogenthrones entfernt war, konnte man sich von der evidenten Identität der musizierenden Engelreihe, die in den unteren Öffnungen des mächtigen Thronbaues
eingezwängt sitzt, auf beiden Darstellungen überzeugen. Ein Zweifel an der Übereinstimmung des Ganzen, die übrigens schon Crowe und Cavalcaselle vermutet haben, ist ausgeschlossen.
Nur dass der Kopist alle Schönheit der Typen und Weichheit der Linien, die jetzt noch aus den Trümmern des Originals hervorleuchten, verhärtet und steif gemacht hat. Vom Kolorit lässt sich nur wenig noch erkennen; die vorhandenen Farbenreste machen fast den Eindruck einer blossen Untermalung in Braun. Jedoch scheint der ganze Thronbau rot und weiss gewesen zu sein; was jetzt braun ist, war wohl ursprünglich rot. So zeigt es auch die Kopie.
An Änderungen des Kopisten ist sonst, abgesehen von den seiner inferioren Individualität entsprechenden Vergröberungen, nicht viel hervorzuheben. Er gab seinen Propheten nur die Namensinschriften bei, während sie im Original auf den Bändern Sprüche vorweisen. Der untere Abschluss, in der Kopie durch den apokryphen Holzrahmen ersetzt, bestand aus einer steinernen Brüstung mit kleinen Feldern, die mit Ornament verziert waren. Darüber, etwa an der Stelle des knieenden Stifters und an dem entsprechenden Orte links, sieht man im Original die Reste zweier Wappen, die, vertikal geteilt, Grünweiss und Gelbgrün als Farben zu tragen scheinen. Daneben, im Grün des Rasens, nicht mehr zu entziffernde Inschriften, die aber nach Sanudo (b. Muratori Rer. ital. script. vol. XXII, col. 664): Marcus Cornario dux et miles fecit fieri hoc opus gelautet haben.
Die Inschrift in der Mitte des Bildes, zu Füssen der Krönungsgruppe, findet sich übereinstimmend im Stich des Furlano, bei Sansovino und in der Kopie Jacobello’s. Sie lautet:
L’amor che mosse gia l’eterno padre Per figlia haver di sua deitâ trina
Chostei che fu del suo figliuol poi madre Del’ universo qui la fa Regina.
Nach Sansovino machte Dante diese Verse »quando venne Oratore â Venetia p. i Signori di Ravenna«.
Noch sei erwähnt, dass Sansovino mitteilt, der Thron des Dogen und der Signorie habe früher an der Stelle der beiden Fenster gestanden, die nach dem Hofe hinschauen, das heisst an der Breitseite des Saales. Aber schon vor dem Brande von 1577 hat
Jacobello del Fiore: Krönung Mariä (Venedig Acc). Kopie nach Guariento
Gerade jetzt, da die Holztäfelung des Dogenthrones entfernt war, konnte man sich von der evidenten Identität der musizierenden Engelreihe, die in den unteren Öffnungen des mächtigen Thronbaues
eingezwängt sitzt, auf beiden Darstellungen überzeugen. Ein Zweifel an der Übereinstimmung des Ganzen, die übrigens schon Crowe und Cavalcaselle vermutet haben, ist ausgeschlossen.
Nur dass der Kopist alle Schönheit der Typen und Weichheit der Linien, die jetzt noch aus den Trümmern des Originals hervorleuchten, verhärtet und steif gemacht hat. Vom Kolorit lässt sich nur wenig noch erkennen; die vorhandenen Farbenreste machen fast den Eindruck einer blossen Untermalung in Braun. Jedoch scheint der ganze Thronbau rot und weiss gewesen zu sein; was jetzt braun ist, war wohl ursprünglich rot. So zeigt es auch die Kopie.
An Änderungen des Kopisten ist sonst, abgesehen von den seiner inferioren Individualität entsprechenden Vergröberungen, nicht viel hervorzuheben. Er gab seinen Propheten nur die Namensinschriften bei, während sie im Original auf den Bändern Sprüche vorweisen. Der untere Abschluss, in der Kopie durch den apokryphen Holzrahmen ersetzt, bestand aus einer steinernen Brüstung mit kleinen Feldern, die mit Ornament verziert waren. Darüber, etwa an der Stelle des knieenden Stifters und an dem entsprechenden Orte links, sieht man im Original die Reste zweier Wappen, die, vertikal geteilt, Grünweiss und Gelbgrün als Farben zu tragen scheinen. Daneben, im Grün des Rasens, nicht mehr zu entziffernde Inschriften, die aber nach Sanudo (b. Muratori Rer. ital. script. vol. XXII, col. 664): Marcus Cornario dux et miles fecit fieri hoc opus gelautet haben.
Die Inschrift in der Mitte des Bildes, zu Füssen der Krönungsgruppe, findet sich übereinstimmend im Stich des Furlano, bei Sansovino und in der Kopie Jacobello’s. Sie lautet:
L’amor che mosse gia l’eterno padre Per figlia haver di sua deitâ trina
Chostei che fu del suo figliuol poi madre Del’ universo qui la fa Regina.
Nach Sansovino machte Dante diese Verse »quando venne Oratore â Venetia p. i Signori di Ravenna«.
Noch sei erwähnt, dass Sansovino mitteilt, der Thron des Dogen und der Signorie habe früher an der Stelle der beiden Fenster gestanden, die nach dem Hofe hinschauen, das heisst an der Breitseite des Saales. Aber schon vor dem Brande von 1577 hat
Jacobello del Fiore: Krönung Mariä (Venedig Acc). Kopie nach Guariento