Statuetten; Alex. Kraumann: Plaketten; Jules Lagae: Dillensbüste; Heinrich Splieth: Steinfigur; Konstantin Starck: Plaketten und Medaillen in Silber; Ludwig Vordermayer in Berlin.
Das Dresdner Kgl. Kupferstichkabinett erwarb im letzten Jahre 1503 Einzelblätter und 75 Titelwerke. Unter den Einzelblättern des Kunstdruckes befinden sich 448 Kupferstiche, Radierungen, Schabkunstblätter, 120 Holzschnitte und 402 Steindrucke, besonders aus den Anfängen der Lithographie von Senefelder, Reutter, Schadow, Schinkel und anderen. Die Sammlung japanischer Farbenholzschnitte wurde um 15 Blatt vermehrt und die Handzeichnungssammlung um 28 Blatt, worunter Arbeiten von Rethel, L. Richter, K. Meunier, Leibi, von Kalckreuth und Stauffer- Bern sich befinden. Das Kabinett wurde im vergangenen Jahre von 58600 Personen besucht.
In der sächsischen Kunstausstellung in Dresden wurde die lebensgrosse getönte Marmorstatue Eva von Professor C. Seffner in Leipzig vom städtischen Museum in Magdeburg angekauft.
In der Jahresausstellung im Münchner Glaspalaste wurden von der staatlichen Ankaufskommission folgende Kunstwerke für die Sammlungen des bayrischen Staates angekauft: Karl Bloss in München: Damenbildnis; Aloys Erdtelt in München: Damenbildnis; Franz Grässel in Emmering: Enten im Wasser; Rud. Gudden in Frankfurt a. M.: Zigeunerstrasse in Jimena; Herrn. Linde in Etzenhausen: Herde bei Mondenschein; Otto Strützel in München: Vorfrühling; Walter Thor in München: Im Atelier.
Die Gemäldegalerie Friedrich’s d. Gr. im Park von Sanssouci wird gründlich restauriert. Die Arbeiten betreffen in erster Linie das Kupferdach der Galerie, an dem die Balken arg verfault sind. Die kostbaren vergoldeten Stuccaturen der Decke müssen besonders befestigt werden, ehe die Auswechslung der Deckenlage beginnt. Auch die Stufen der zur Galerie emporführenden Marmorfreitreppe wurden, um ausgebessert zu werden, aufgenommen.
Man fand darin eingemauert die Karte eines im Jahre 1735 geborenen Potsdamer Meisters, welcher kundgiebt, dass er die Treppe angelegt habe. Die längs der Galerie stehenden achtzehn weissen Marmorfiguren, die Künste und Wissenschaften darstellend, werden im Laufe des Sommers ebenfalls gründlich gereinigt.
Über eine Kreuzabnahme, angeblich von van Dyck, wird aus Ratingen berichtet, dass Flüchtlinge aus Frankreich das Gemälde in Ratingen zurückliessen, wo es lange im Privatbesitz unbeachtet blieb und dann als Altarbild diente. Kürzlich ist es von dem Düsseldorfer Maler Aschenbroich »gründlich renoviert« und in der Ratinger katholischen Pfarrkirche aufgehängt worden.
Der offizielle Bericht über die Unechtheit der »Tiara des Saitaphernes« ist dem Ministerium des Unterrichts von dem mit der Untersuchung beauftragten Archäologen Clermont-Ganneau zugegangen. Es wird darin festgestellt, dass der russische Goldschmied Israel Ruchomowski 1895 das Werk auf Bestellung eines Ungenannten, der vorgab, die Tiara sei als Jubiläumsgeschenk für einen Archäologieprofessor in Charkow bestimmt, ausführte. Er arbeitete daran sechs bis sieben Monate und wurde mit 1800 Rubel bezahlt. Der Ungenannte brachte dem Ruchomowski einige Fragmente von Goldstreifen in getriebener Arbeit, die mit Erde verklebt und angeblich antik waren. Er liess Ruchomowski die Ilias lesen und brachte ihm Abbildungswerke, so den Bilderatlas von Weisser mit, dem Ruchomowski mehrere Zeichnungen mit chronologischen Fehlern entnahm. — Zum Schluss dieser Fälschertragödie sei darauf aufmerksam gemacht, dass die neue französische Zeitschrift »Les Arts« in ihrem Maihefte die Tiara in grossen Totalund Detailaufnahmen und dazu das getriebene Rhyton, die Gruppe Achill und Minerva und ein getriebenes Halsband, die sich in der Sammlung S. Reitlinger in Paris befinden und auch von Ruchomowski herrühren, zum eingehenden Studium dieses Schulfalles der Fälscherkunst darbieten.
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Inhall: Londoner Brief. Von O. v. Schleinitz. — Karlsruher Kunst. Von K. Widmer. — Max J. Friedländer, Meisterwerke der niederländischen Malerei des XV. und XVI. Jahrhunderts auf der Ausstellung zu Brügge und Die Briigger Leihausstellung von 1902. — Die Neuordnung der Brera-Pinakothekj Thumaausstellung in Brünn. — Rom, Forum Romanum; Die Ausgrabungen von Ephesos; Auffindung von Michelangelo-Zeichnungen; Die Wandgemälde zu Fahr bei Einsiedeln; Aufdeckung eines romanischen Fresko; Freskeufunde in Konstanz; Eine Handzeichnuiig Peter’s d. Gr. wiedergefunden. — Wettbewerb für Deckengemälde für die protestantische Pfarrkirche in Kaufbeuren. — Auktion von alten und modernen Handzeichnungen und Kupferstichen; Versteigerung pompejanischer Fresken von Boscoreale. — Ertrag der Grossen Berliner Kunstausstellung; Erwerbungen des Kgl. Kupferstichkabinetts zu Dresden; Ankauf für das städtische Museum zu Magdeburg; Ankauf von Kunstwerken aus der Jahresausstellung im Münchner Olaspalast; Restaurierung der Gemäldegalerie Friedrich’s d. Or. I111 Park von Sanssouci; Ueber eine Kreuzabnahme, angeblich von van Dyck; Offizieller Bericht über die Unechtheit der »Tiara des Saitaphernes«. — Anzeigen.
Herausgeber und verantwortliche Redaktion: E. A. Seemann, Leipzig, Querstrasse 13-
Druck von Ernst Hedrich Nachf., G. m. b. H., Leipzig.