hervorragende Resultate erzielt (114 Stelen und viele kleinere Fragmente). An Schönheit ragen hervor ein Naiskos mit einem Knaben, der mit einem Hündchen spielt; eine Stele mit zwei voneinander Abschiednehmenden, denen ein Kind die Arme entgegenstreckt; ein sehr schönes und großes Totenmahl; ein Naiskos, an dessen Rückwand ein auf einem reichen Thron sitzender halbnackter Mann gemalt ist; sitzende und stehende Frauen usw.
Im Peloponnes hat Rhomaios bei Melana in der Kynuria ein kleines Heiligtum des Apollon Tyritas mit Einzelfunden aufgedeckt. — Auf der antiken Akropolis von Palaiokatuna bei der Ebene von Dimitsana hat Oikonomos viele Bauten griechischer und römischer Zeit gefunden und die Stadt Thisoa hier identifiziert.
Bei den Fortsetzungen der Ausgrabungen auf Korfu, für die unser Kaiser die Kosten trug und welche Dörpfeld leitete, wurde zuerst wieder am Tempel von Garitsa gegraben und der östliche Teil des Tempels und der große Platz zwischen Tempel und Altar aufgedeckt. Marmorne Stirnziegel und ältere bemalte Terrakotta-Simen des Tempeldaches und der gepflasterte Weg, der den Tempel mit dem großen Altar verband, wurden gefunden. Die nördliche 10 m lange Hälfte des Altars wurde ebenfalls bloßgelegt, der nunmehr nach dem Abbruch der über dem Altar erbauten Ecke des Klosterhofes mit seinen Triglyphen und Metopen, mit seinen Stufen und seinem gepflasterten Opferplatz wieder ganz freisteht. — An anderen Stellen der antiken Stadt Kerkyra wurden Versuchsgrabungen vorgenommen: beim Kloster Kassopitra fanden sich altdorische Bauglieder und neben der Kirche Paläopolis außer Stücken eines spätrömischen Mosaiks ein Stein mit Inschriften aus dem 1. Jahrhundert vor Chr. — Bei einer größeren Grabung bei dem berühmten Tempel von Kardaki im Parke von Monrepos, dem Schloß des hellenischen Königs, wurde der im Jahre 1822 von den Engländern bereits ausgegrabene und wieder verschüttete Tempel neuerdings ausgegraben und noch ebenso erhalten gefunden wie vor 90 Jahren. Die Säulen sind dorisch, das Gebälk hat merkwürdige undorische Formen. Die Cellawände sind fast 1 m hoch erhalten. — An dem Abhang unterhalb des Tempels darf bei der dort befindlichen schönen Quelle Kardaki wohl ein altes Heiligtum der Nymphen angenommen werden. Auf diese beiden Heiligtümer könnte sich dann die Nachricht des Timäus beziehen lassen, wonach in Kerkyra jährlich die Hochzeit des Jason und der Medea durch ein Opfer an Apollon in dessen Tempel und an die Nymphen und Nereiden in einer Grotte gefeiert wurde. — Endlich ist auch noch nach der Phäakenstadt auf Korfu an den verschiedensten Stellen, im Gebiete der antiken Stadt Kerkyra im Norden und im Westen der Insel, gesucht, aber keine Spur mykenischer Kultur gefunden worden. — Die Ausgrabungen sollen an diesen Stätten im nächsten Jahre fortgesetzt, namentlich aber auch an der Nordwestküste und auf den dortliegenden kleinen Inseln Nachforschungen angestellt werden. Heißt doch heutzutage noch die kleine Insel vor dem Vorgebirge Kephali im Nordwesten »Karawi(Segelschiff) und spiegelt die Mythe von dem versteinerten Schiff der Phäaken aus der Odyssee wieder.
In Elis hat das österreichische Institut beim alten Flußbett die Fundamente zweier, über 300 m langer und etwa 6 m von einander entfernter Parallelmauern konstatiert, in denen wohl die Halle des Gymnasions gesehen werden darf. Weiter östlich nach der Akropolis zu kamen Gebäude zum Vorschein, darunter zwei große griechische Hallen, welche sicher an der Agora lagen.
Die Amerikaner unter Hill haben in Korinth am alten Stadtbrunnen der Peirene ihre Untersuchungen fortgesetzt, so daß sich jetzt die Geschichte der Anlage von Periander
bis in die spätrömische Zeit genau verfolgen läßt. Ein in der Nähe gefundener arg verstümmelter Marmortorso gleicht der Aphrodite von Syrakus. — Über die Ausgrabungen der französischen Schule auf der Insel Delos wurde an dieser Stelle (Kunstchronik 1911/12, Spalte 120) bereits berichtet. Auch ein späterer Bericht ist bereits an dieser Stelle erschienen, der die Arbeiten des Jahres 1912 umfaßt, also den archäologischen Anzeiger überholt (s. Kunstchronik 1912/13 Sp. 117/18).
Besonders wichtig sind die Ergebnisse der französischen Arbeiten zu Delphi. Zwischen dem Athenaschatzhaus und der Polygonalmauer wurde eine kleine Exedra (wohl des Herodes Atticus) aus Ziegelsteinen freigelegt; sie liegt zwischen einem Brunnenbassin und dem ältesten Heiligtum von Delphi, dem der Ge. — An der Halos hat Bourguet nur drei, und davon nur zwei gesicherte, Exedren statt der bisher angenommenen fünf festgestellt. — Südlich von der Halos liegen zwei große Basen, von denen die eine — gedoppelte — eines jener merkwürdigen Doppelsäulenmonumente, einer ganz neuen Kunstform, trug. — Eines der delphischen umstrittensten Probleme wurde durch Bourguets Funde gelöst, indem er östlich von der Treppe, die vor der Athenerhalle mündet, die Reste des Korinther-Schatzhauses aufgedeckt hat. Danach kann man nun in einem östlich davon an die Bezirksmauer angebauten Schatzhause des 5. Jahrhunderts das des Brasidas und der Akanthier erkennen. — Die Mauer vor dem platäischen Dreifuß trug in Wahrheit die sog. oberen Tarentiner. Sie ist im 4. Jahrhundert erneuert und dabei sind alle alten Ehrendekrete ausradiert worden. — Etwas weiter nordöstlich zwischen der Basis des Rhodierwagens und der Ostmauer des Temenos ist von Bourguet das Monument des ätolischen Strategen Charixenos angesetzt worden. — Unmittelbar nördlich vom großen Altar erhob sich ein, dem des Prusias ähnlicher hoher Pfeiler, der die Statue des Königs Eumenes II. trug. Ein anderes Denkmal des gleichen Königs von Pergamon und ein solches des Attalos I., Reiterstatuen, ragten nördlich vom Rhodierwagen hoch auf. — Vor der Dreifußbasis Gelons stand eine jonische Säule, welche eine Statue trug. Überhaupt sind hoch ragende Anatheme in Delphi sehr beliebt gewesen und man hat öfters denselben Typus wiederholt. — Endlich hat Bourguet Fragmente einer Basis, die wahrscheinlich den Stier der Karystier trug, weiter auch einen Basisrest der Spieße der Rhodopis und ferner hat A. J. Reinach die Basis wiedergefunden und rekonstruiert, welche eine Waffentrophäe vom Galliersiege, eine Statue der Ätolia, trug.
Über die Ausgrabungen auf der Insel Thasos im Jahre 1911 vgl. Kunstchronik 1911/12, Spalte 467. — Ein soeben eingetroffener Brief von Dugas im Bulletin de l’art a. et mod. berichtet über die Ausgrabungen des laufenden Jahres. In der Ebene südlich von der Stadt, nicht weit von dem mit einem Silen in Relief geschmückten Tor und von der Nekropole wurde ein hellenistisches, von einer Art Apsis umgebenes Heroon und weiter ein archaisches Gebäude ohne irgendwelche Säulenumgebung entdeckt, das, wie es scheint, Terrakottadachschmuck trug. — Im Innern der Stadt, im Süden des Caracallators, wurde ein auf fünf Stufen und durch eine Seitenrampe zugängliches »Thersilion« (inschriftlich so genannt) gleich dem zu Megalopolis gefunden. Es stammt aus dem 4. Jahrhundert. — Im Norden fand sich eine öffentliche Passage, deren aus dem 6. Jahrhundert stammende Mauern mit Reliefs und Inschriften (Theorenlisten, bedeckt waren. Der Durchgang führte wohl zu dem Prytaneion.
Die Grabungen der englischen Schule in Phylakopi auf Melos sind von Wichtigkeit für die Datierungen durch die Keramik, da sog. »Urfirnis«-Ware in den tiefsten Schichten
Im Peloponnes hat Rhomaios bei Melana in der Kynuria ein kleines Heiligtum des Apollon Tyritas mit Einzelfunden aufgedeckt. — Auf der antiken Akropolis von Palaiokatuna bei der Ebene von Dimitsana hat Oikonomos viele Bauten griechischer und römischer Zeit gefunden und die Stadt Thisoa hier identifiziert.
Bei den Fortsetzungen der Ausgrabungen auf Korfu, für die unser Kaiser die Kosten trug und welche Dörpfeld leitete, wurde zuerst wieder am Tempel von Garitsa gegraben und der östliche Teil des Tempels und der große Platz zwischen Tempel und Altar aufgedeckt. Marmorne Stirnziegel und ältere bemalte Terrakotta-Simen des Tempeldaches und der gepflasterte Weg, der den Tempel mit dem großen Altar verband, wurden gefunden. Die nördliche 10 m lange Hälfte des Altars wurde ebenfalls bloßgelegt, der nunmehr nach dem Abbruch der über dem Altar erbauten Ecke des Klosterhofes mit seinen Triglyphen und Metopen, mit seinen Stufen und seinem gepflasterten Opferplatz wieder ganz freisteht. — An anderen Stellen der antiken Stadt Kerkyra wurden Versuchsgrabungen vorgenommen: beim Kloster Kassopitra fanden sich altdorische Bauglieder und neben der Kirche Paläopolis außer Stücken eines spätrömischen Mosaiks ein Stein mit Inschriften aus dem 1. Jahrhundert vor Chr. — Bei einer größeren Grabung bei dem berühmten Tempel von Kardaki im Parke von Monrepos, dem Schloß des hellenischen Königs, wurde der im Jahre 1822 von den Engländern bereits ausgegrabene und wieder verschüttete Tempel neuerdings ausgegraben und noch ebenso erhalten gefunden wie vor 90 Jahren. Die Säulen sind dorisch, das Gebälk hat merkwürdige undorische Formen. Die Cellawände sind fast 1 m hoch erhalten. — An dem Abhang unterhalb des Tempels darf bei der dort befindlichen schönen Quelle Kardaki wohl ein altes Heiligtum der Nymphen angenommen werden. Auf diese beiden Heiligtümer könnte sich dann die Nachricht des Timäus beziehen lassen, wonach in Kerkyra jährlich die Hochzeit des Jason und der Medea durch ein Opfer an Apollon in dessen Tempel und an die Nymphen und Nereiden in einer Grotte gefeiert wurde. — Endlich ist auch noch nach der Phäakenstadt auf Korfu an den verschiedensten Stellen, im Gebiete der antiken Stadt Kerkyra im Norden und im Westen der Insel, gesucht, aber keine Spur mykenischer Kultur gefunden worden. — Die Ausgrabungen sollen an diesen Stätten im nächsten Jahre fortgesetzt, namentlich aber auch an der Nordwestküste und auf den dortliegenden kleinen Inseln Nachforschungen angestellt werden. Heißt doch heutzutage noch die kleine Insel vor dem Vorgebirge Kephali im Nordwesten »Karawi(Segelschiff) und spiegelt die Mythe von dem versteinerten Schiff der Phäaken aus der Odyssee wieder.
In Elis hat das österreichische Institut beim alten Flußbett die Fundamente zweier, über 300 m langer und etwa 6 m von einander entfernter Parallelmauern konstatiert, in denen wohl die Halle des Gymnasions gesehen werden darf. Weiter östlich nach der Akropolis zu kamen Gebäude zum Vorschein, darunter zwei große griechische Hallen, welche sicher an der Agora lagen.
Die Amerikaner unter Hill haben in Korinth am alten Stadtbrunnen der Peirene ihre Untersuchungen fortgesetzt, so daß sich jetzt die Geschichte der Anlage von Periander
bis in die spätrömische Zeit genau verfolgen läßt. Ein in der Nähe gefundener arg verstümmelter Marmortorso gleicht der Aphrodite von Syrakus. — Über die Ausgrabungen der französischen Schule auf der Insel Delos wurde an dieser Stelle (Kunstchronik 1911/12, Spalte 120) bereits berichtet. Auch ein späterer Bericht ist bereits an dieser Stelle erschienen, der die Arbeiten des Jahres 1912 umfaßt, also den archäologischen Anzeiger überholt (s. Kunstchronik 1912/13 Sp. 117/18).
Besonders wichtig sind die Ergebnisse der französischen Arbeiten zu Delphi. Zwischen dem Athenaschatzhaus und der Polygonalmauer wurde eine kleine Exedra (wohl des Herodes Atticus) aus Ziegelsteinen freigelegt; sie liegt zwischen einem Brunnenbassin und dem ältesten Heiligtum von Delphi, dem der Ge. — An der Halos hat Bourguet nur drei, und davon nur zwei gesicherte, Exedren statt der bisher angenommenen fünf festgestellt. — Südlich von der Halos liegen zwei große Basen, von denen die eine — gedoppelte — eines jener merkwürdigen Doppelsäulenmonumente, einer ganz neuen Kunstform, trug. — Eines der delphischen umstrittensten Probleme wurde durch Bourguets Funde gelöst, indem er östlich von der Treppe, die vor der Athenerhalle mündet, die Reste des Korinther-Schatzhauses aufgedeckt hat. Danach kann man nun in einem östlich davon an die Bezirksmauer angebauten Schatzhause des 5. Jahrhunderts das des Brasidas und der Akanthier erkennen. — Die Mauer vor dem platäischen Dreifuß trug in Wahrheit die sog. oberen Tarentiner. Sie ist im 4. Jahrhundert erneuert und dabei sind alle alten Ehrendekrete ausradiert worden. — Etwas weiter nordöstlich zwischen der Basis des Rhodierwagens und der Ostmauer des Temenos ist von Bourguet das Monument des ätolischen Strategen Charixenos angesetzt worden. — Unmittelbar nördlich vom großen Altar erhob sich ein, dem des Prusias ähnlicher hoher Pfeiler, der die Statue des Königs Eumenes II. trug. Ein anderes Denkmal des gleichen Königs von Pergamon und ein solches des Attalos I., Reiterstatuen, ragten nördlich vom Rhodierwagen hoch auf. — Vor der Dreifußbasis Gelons stand eine jonische Säule, welche eine Statue trug. Überhaupt sind hoch ragende Anatheme in Delphi sehr beliebt gewesen und man hat öfters denselben Typus wiederholt. — Endlich hat Bourguet Fragmente einer Basis, die wahrscheinlich den Stier der Karystier trug, weiter auch einen Basisrest der Spieße der Rhodopis und ferner hat A. J. Reinach die Basis wiedergefunden und rekonstruiert, welche eine Waffentrophäe vom Galliersiege, eine Statue der Ätolia, trug.
Über die Ausgrabungen auf der Insel Thasos im Jahre 1911 vgl. Kunstchronik 1911/12, Spalte 467. — Ein soeben eingetroffener Brief von Dugas im Bulletin de l’art a. et mod. berichtet über die Ausgrabungen des laufenden Jahres. In der Ebene südlich von der Stadt, nicht weit von dem mit einem Silen in Relief geschmückten Tor und von der Nekropole wurde ein hellenistisches, von einer Art Apsis umgebenes Heroon und weiter ein archaisches Gebäude ohne irgendwelche Säulenumgebung entdeckt, das, wie es scheint, Terrakottadachschmuck trug. — Im Innern der Stadt, im Süden des Caracallators, wurde ein auf fünf Stufen und durch eine Seitenrampe zugängliches »Thersilion« (inschriftlich so genannt) gleich dem zu Megalopolis gefunden. Es stammt aus dem 4. Jahrhundert. — Im Norden fand sich eine öffentliche Passage, deren aus dem 6. Jahrhundert stammende Mauern mit Reliefs und Inschriften (Theorenlisten, bedeckt waren. Der Durchgang führte wohl zu dem Prytaneion.
Die Grabungen der englischen Schule in Phylakopi auf Melos sind von Wichtigkeit für die Datierungen durch die Keramik, da sog. »Urfirnis«-Ware in den tiefsten Schichten