behende und lebhafte Jäger mit Waffen, Beinringen, Federschmuck auf dem Kopf, die da stehen, laufen, auf den Knien liegen usw. Die Malereien werden von Abbé Breuil in das Magdalénien gesetzt, aber anderen Völkerschaften als den prähistorischen des südlichen Frankreichs und des kantabrischen Spaniens zugewiesen. — Pierre Paris beschreibt dann noch vier interessante anthropomorphe Stelen aus dem portugiesischen ethnologischen Museum, und wendet sich zu den iberischen Altertümern, namentlich zu den Skulpturen von Cerro de Los Santos, wobei einige Bemerkungen über die Technik der iberischen Bildhauer abfallen, welche den weichen Stein jedem anderen Material außer der Bronze vorziehen. Das Material beeinflußt natürlich die Technik, welche einerseits schwere und weiche, andererseits präzise und trockene Skulpturen hervorbringt. — Auch das Gebiet der iberischen Keramik brachte neue und interessante Entdeckungen. Es wurden verschiedene Ateliers, unter denen aber doch Beziehungen nachgewiesen werden können, unterschieden. Eine Beobachtung des Abbé Breuil sei noch erwähnt, welcher gewisse, anscheinend ganz phantastische Dekorationen auf mehr oder weniger glückliche Darstellungen von Kopfund Schwanzteilen des Pferdes resp. bereits stilisierter Pferde zurückführt. — Wichtige Denkmäler aus Numantia hat M. Melida in dem Artikel Numancia in den »Pequeñas Monografias de arte español« beschrieben. Die numantinische Vasenmalerei zieht die Stilisierung der Naturwiedergabe vor.
Die größte archäologische Unternehmung in Spanien ist neben den Ausgrabungen von Numantia die von Ampurias, jener Doppelstadt, bestehend aus der Eingeborenenstadt Indica im Innern des Golf von Rosas, ganz nahe am Kap Creus und der von den Griechen aus Marseille besiedelten kleinen Insel Palaeopolis gegenüber von Indica. Die römische Kolonie Emporiae wurde von Cäsar etabliert. Emporiae war ein großes Zentrum griechischer Kultur, das einzige, das sich in Wahrheit weiter entwickelt hat und dem fremden Einfluß soviel wie möglich sich zu entziehen wußte. Der Boden von Emporiae hat nun auch schon seit einem Jahrhundert Münzen, Vasen, Bronzen, Terrakotten und griechische Statuen den zahlreichen unsystematischen Ausgräbern und den wenigen, die es mit den Ausgrabungen ernst nahmen, wiedergegeben. Seit dem Jahre 1908 wurden nun von der »Junta de Museosvon Barcelona systematische Ausgrabungen gemacht und in ihren Annuari veröffentlicht. Die Topographie, die Vasen (Frickenhaus) und Skulpturen sind von Autoritäten jeweils behandelt. Die Insel Palaeopolis hat sich nunmehr als Halbinsel herausgestellt, man hat hier die Mauern und das Tor des Livius erkannt. Tempel wurden nicht wieder gefunden und die Häuser waren höchstwahrscheinlich aus Erde (Tapia) errichtet. Besonders sorgfältig ist das Wassersystem ausgeführt und man hat in einem Hause eine Art Filteranlage aus unten durchbohrten Amphoren gefunden. Die Fortsetzung der Ausgrabungen wird wohl zeigen, daß die römische Stadt die iberische ganz und gar bedeckt hat. Vor dem 6. Jahrhundert können nach den an Seltenheiten nicht eben reichen Vasenfunden die Griechen die Insel nicht besiedelt haben (vgl. die Publikation von Frickenhaus »Griechische Vasen aus Emporion«. Annuari 1908. Barcelona).
Unter den neuen Funden aus Ampurias ist ein archaischer Löwenkopf in Bronze zu bemerken, der vielleicht das Ende einer Wagendeichsel bildete. Ein Aphroditekopf skopasischer Schule, eine Kolossalstatue des Asklepios von ziemlich konventioneller Art, eine Gewandfigur ohne Kopf aus Besalu, eine archaische Demeter in Terrakotta von ausgezeichneter Arbeit und zwei Bronzeplaketten mitgetriebenen
und versilberten Darstellungen sind noch außerdem erwähnt. Die eine dieser Plaketten zeigt einen Dioskuren, die andere mithriatische Darstellungen. — Weniger bedeutend sind die Ausgrabungen von Merida, die von Don J. Ramon Melida geleitet worden sind. Hier wurde namentlich das Theater ausgegraben, wo eine Anzahl Sitze, darunter auch ein sehr schön geschmückter Marmorsessel aufgedeckt worden sind. Einige Figuren stammen aus dem Amphitheater und einem Mitrasheiligtum. Der wichtigste Einzelfund ist der einer sitzenden weiblichen Figur vom Typus der Demeter von Knidos, aber erst in der römischen Kaiserzeit entstanden. Einige mit Reliefs dekorierte Grabstelen sind rohe Arbeiten. Viel besser sind zwei Reliefs, das eine eine griechische Arbeit aus Javea (Alicante) mit Darstellung eines Dioskuren zwischen einem bärtigen und einem unbärtigen Mann, das andere aus Cordova, ein Teil eines Puteais mit einem Poseidon und einem Triton. Pierre Paris erwaret am Schluß seines Aufsatzes die Fortsetzung der Ausgrabungen der punischen Stätte auf der Pityusen- Insel Iviza (Ibiça), wo der vor kurzem verstorbene Don Juan Roman y Calvet schon so erfolgreich gegraben hatte. Wo private Arbeit schon so hervorragende Resultate hervorgebracht hatte, müsse eine offizielle staatliche Ausgrabung noch weit Bedeutenderes leisten können.
Wir übergehen Frankreich, aus dem von besonderem Interesse nur die Entdeckung des Gipsabgusses der unrestaurierten Venus von Arles ist, Belgien, wo für die Kunstarchäologie nichts Besonderes aus dem Boden gekommen ist, Britannien, worüber an dieser Stelle (s. Kunstchronik 1912/13, Sp. 42—44) bereits die Rede war, die Schweiz, deren, bis auf die letzten Arbeiten in Avenches und Augst vollständiger, Bericht nur römische Funde und Ausgrabungen betrifft, und gelangen mit dem Jahresbericht des Archäologischen Anzeigers über Ungarn zu den Balkanstaaten. Sehr interessant ist der von N. Vulié erstattete Bericht aus Serbien, wo in den letzten Jahren zahlreiche und wichtige Funde prähistorischer und antiker Objekte gemacht worden sind, von denen eine große Anzahl durch Kauf und Geschenk ins Nationalmuseum von Belgrad gelangt sind. Es wurde auch viel systematisch ausgegraben, prähistorische Ansiedelungen am Zuto Brdo (Gelber Berg) an der Donau, bei Vinča östlich von Belgrad, bei Gradac nordöstlich von Leskovac und in Ms. Ferner wurde bei Stojnik ein römisches Kastell von großen Dimensionen in Form eines Polygons entdeckt. — Aus Bulgarien meldet B. Filow die Fortsetzung der Ausgrabungen in der Sophienkirche zu Sofia, wo der im vorigen Jahre bereits konstatierte untere Mosaikboden, der sehr gut erhalten war, und zahlreiche gemauerte Gräber aufgedeckt wurden. Außerdem sind Ausgrabungen bei dem Dorfe Kopilovtzi in der Nähe von Küstendil vom Nationalmuseum unternommen worden, wo sich ein ausgedehntes Heiligtum des Zeus und der Hera, von denen auch Marmorstatuen gefunden wurden, zeigte. Filow veröffentlicht außerdem das Relief eines thrakischen Gottes (eine Art Silvanus), einen Herakles und Antaios auf Sarkophagdeckel aus Ladschane, ein Relief mit thrakischem Reiter mit Asklepios und Hygieia aus Izvorovo, einen weiblichen Marmorkopf aus Riben wohl ein Porträtkopf aus dem 3. Jahrhundert, die alle in das Nationalmuseum zu Sofia übergegangen sind. Eine prachtvolle und sehr gut erhaltene Bronzehydria des 4. Jahrhunderts v. Chr. wurde durch einen Zufall in einem aus Steinplatten gebauten altgriechischen Grabe bei Mesembria gefunden. Die Hydria trägt ein angelötetes Relief mit Darstellung des Raubs der Oreithya durch Boreas.
Wir schließen nunmehr diesen ungewöhnlich langen Bericht, in dem wir doch nur das Allerwesentlichste haben kurz wiederholen können, um einen Begriff davon zu geben,
Die größte archäologische Unternehmung in Spanien ist neben den Ausgrabungen von Numantia die von Ampurias, jener Doppelstadt, bestehend aus der Eingeborenenstadt Indica im Innern des Golf von Rosas, ganz nahe am Kap Creus und der von den Griechen aus Marseille besiedelten kleinen Insel Palaeopolis gegenüber von Indica. Die römische Kolonie Emporiae wurde von Cäsar etabliert. Emporiae war ein großes Zentrum griechischer Kultur, das einzige, das sich in Wahrheit weiter entwickelt hat und dem fremden Einfluß soviel wie möglich sich zu entziehen wußte. Der Boden von Emporiae hat nun auch schon seit einem Jahrhundert Münzen, Vasen, Bronzen, Terrakotten und griechische Statuen den zahlreichen unsystematischen Ausgräbern und den wenigen, die es mit den Ausgrabungen ernst nahmen, wiedergegeben. Seit dem Jahre 1908 wurden nun von der »Junta de Museosvon Barcelona systematische Ausgrabungen gemacht und in ihren Annuari veröffentlicht. Die Topographie, die Vasen (Frickenhaus) und Skulpturen sind von Autoritäten jeweils behandelt. Die Insel Palaeopolis hat sich nunmehr als Halbinsel herausgestellt, man hat hier die Mauern und das Tor des Livius erkannt. Tempel wurden nicht wieder gefunden und die Häuser waren höchstwahrscheinlich aus Erde (Tapia) errichtet. Besonders sorgfältig ist das Wassersystem ausgeführt und man hat in einem Hause eine Art Filteranlage aus unten durchbohrten Amphoren gefunden. Die Fortsetzung der Ausgrabungen wird wohl zeigen, daß die römische Stadt die iberische ganz und gar bedeckt hat. Vor dem 6. Jahrhundert können nach den an Seltenheiten nicht eben reichen Vasenfunden die Griechen die Insel nicht besiedelt haben (vgl. die Publikation von Frickenhaus »Griechische Vasen aus Emporion«. Annuari 1908. Barcelona).
Unter den neuen Funden aus Ampurias ist ein archaischer Löwenkopf in Bronze zu bemerken, der vielleicht das Ende einer Wagendeichsel bildete. Ein Aphroditekopf skopasischer Schule, eine Kolossalstatue des Asklepios von ziemlich konventioneller Art, eine Gewandfigur ohne Kopf aus Besalu, eine archaische Demeter in Terrakotta von ausgezeichneter Arbeit und zwei Bronzeplaketten mitgetriebenen
und versilberten Darstellungen sind noch außerdem erwähnt. Die eine dieser Plaketten zeigt einen Dioskuren, die andere mithriatische Darstellungen. — Weniger bedeutend sind die Ausgrabungen von Merida, die von Don J. Ramon Melida geleitet worden sind. Hier wurde namentlich das Theater ausgegraben, wo eine Anzahl Sitze, darunter auch ein sehr schön geschmückter Marmorsessel aufgedeckt worden sind. Einige Figuren stammen aus dem Amphitheater und einem Mitrasheiligtum. Der wichtigste Einzelfund ist der einer sitzenden weiblichen Figur vom Typus der Demeter von Knidos, aber erst in der römischen Kaiserzeit entstanden. Einige mit Reliefs dekorierte Grabstelen sind rohe Arbeiten. Viel besser sind zwei Reliefs, das eine eine griechische Arbeit aus Javea (Alicante) mit Darstellung eines Dioskuren zwischen einem bärtigen und einem unbärtigen Mann, das andere aus Cordova, ein Teil eines Puteais mit einem Poseidon und einem Triton. Pierre Paris erwaret am Schluß seines Aufsatzes die Fortsetzung der Ausgrabungen der punischen Stätte auf der Pityusen- Insel Iviza (Ibiça), wo der vor kurzem verstorbene Don Juan Roman y Calvet schon so erfolgreich gegraben hatte. Wo private Arbeit schon so hervorragende Resultate hervorgebracht hatte, müsse eine offizielle staatliche Ausgrabung noch weit Bedeutenderes leisten können.
Wir übergehen Frankreich, aus dem von besonderem Interesse nur die Entdeckung des Gipsabgusses der unrestaurierten Venus von Arles ist, Belgien, wo für die Kunstarchäologie nichts Besonderes aus dem Boden gekommen ist, Britannien, worüber an dieser Stelle (s. Kunstchronik 1912/13, Sp. 42—44) bereits die Rede war, die Schweiz, deren, bis auf die letzten Arbeiten in Avenches und Augst vollständiger, Bericht nur römische Funde und Ausgrabungen betrifft, und gelangen mit dem Jahresbericht des Archäologischen Anzeigers über Ungarn zu den Balkanstaaten. Sehr interessant ist der von N. Vulié erstattete Bericht aus Serbien, wo in den letzten Jahren zahlreiche und wichtige Funde prähistorischer und antiker Objekte gemacht worden sind, von denen eine große Anzahl durch Kauf und Geschenk ins Nationalmuseum von Belgrad gelangt sind. Es wurde auch viel systematisch ausgegraben, prähistorische Ansiedelungen am Zuto Brdo (Gelber Berg) an der Donau, bei Vinča östlich von Belgrad, bei Gradac nordöstlich von Leskovac und in Ms. Ferner wurde bei Stojnik ein römisches Kastell von großen Dimensionen in Form eines Polygons entdeckt. — Aus Bulgarien meldet B. Filow die Fortsetzung der Ausgrabungen in der Sophienkirche zu Sofia, wo der im vorigen Jahre bereits konstatierte untere Mosaikboden, der sehr gut erhalten war, und zahlreiche gemauerte Gräber aufgedeckt wurden. Außerdem sind Ausgrabungen bei dem Dorfe Kopilovtzi in der Nähe von Küstendil vom Nationalmuseum unternommen worden, wo sich ein ausgedehntes Heiligtum des Zeus und der Hera, von denen auch Marmorstatuen gefunden wurden, zeigte. Filow veröffentlicht außerdem das Relief eines thrakischen Gottes (eine Art Silvanus), einen Herakles und Antaios auf Sarkophagdeckel aus Ladschane, ein Relief mit thrakischem Reiter mit Asklepios und Hygieia aus Izvorovo, einen weiblichen Marmorkopf aus Riben wohl ein Porträtkopf aus dem 3. Jahrhundert, die alle in das Nationalmuseum zu Sofia übergegangen sind. Eine prachtvolle und sehr gut erhaltene Bronzehydria des 4. Jahrhunderts v. Chr. wurde durch einen Zufall in einem aus Steinplatten gebauten altgriechischen Grabe bei Mesembria gefunden. Die Hydria trägt ein angelötetes Relief mit Darstellung des Raubs der Oreithya durch Boreas.
Wir schließen nunmehr diesen ungewöhnlich langen Bericht, in dem wir doch nur das Allerwesentlichste haben kurz wiederholen können, um einen Begriff davon zu geben,