wie das bereits so groß gewordene — in diesem Bericht dennoch den nahen Orient ausschließende — archäologische Arbeitsfeld sich in jedem Jahr noch mehr vergrößert und vermehrt hat und wie die Berichterstattung für Wochenschriften und Tageszeitungen mit der archäologischen Tätigkeit nicht Schritt zu halten imstande ist, ja ohne die Berichte im »Archäologischen Anzeiger« auf dem Trockenen säße, auf welche im Original die Interessenten nochmals verwiesen seien.
NEKROLOGE
Der Leipziger Kunstschriftsteller Hans Freiherr von Weißenbach ist in Wiesbaden im Alter von 65 Jahren gestorben. Seinen bedeutenden Besitz an Werken der Buchdruckkunst und Photographie hat er dem Leipziger Buchgewerbemuseum, seine sehr beträchtliche Sammlung japanischer Drucke dem Dresdener Kunstgewerbemuseum noch zu Lebzeiten vermacht. Er schrieb ein heraldisches Werk über die Wappen der Grafen von Holstein, über die Stilgésetze der Glasmalerei; über Typographischen Farbendruck und über Theorie und Praxis der Neudeutschen Stickerei.
PERSONALIEN
Die Münchener Maler Adolf Hengeler, Toni Stadler und Josef Wenglein wurden zu Rittern des Maximilianordens für Kunst und Wissenschaft ernannt.
WETTBEWERBE
In dem Wettbewerb für ein Realgymnasium in Oranienburg hat das Preisgericht den ersten Preis von 2000 M. an Diplomingenieur Wilh. Beringer und Architekt Fritz Schock-Charlottenburg, den zweiten von 1000 M. an Architekten Müller & Brodersen-Charlottenburg, den dritten Preis von 500 M. an Architekt Max Taut-Schöneberg verliehen.
Das Preisgericht im Wettbewerb Synagoge in Augsburg hat keinen ersten Preis erteilt, sondern die vier ausgesetzten Preise zusammengelegt und folgende Preise verliehen: je einen Preis von 2500 M. an Dipl. -Ing. Heinr. Lömpel und Fritz Landauer, Architekten in München und einen gleichen Preis nochmals an Fritz Landauer. Ein Preis von 1500 Mark fiel an Bauamtsassessor Hermann Buchert-München und 1000 M. an Architekten Odo Orlando Kurz und Regierungsbaumeister John H. Rosenthal. Ferner wurden drei weitere Entwürfe zum Preise von je 500 M. angekauft.
Das Preisgericht für die Beurteilung der Rathaus entwürfe in Herford hat einstimmig beschlossen, je einen Preis von 2750 M. den Entwürfen von Professor Kanold-Hannover (Mitarbeiter: Architekt Glöckner-Hannover) und von Architekt Dipl. -Ing. Karl Hocheder-München, sowie einen Preis von 1750 M. dem Entwurf des Architekten Emil Wolf-Dresden-Blasewitz gemeinsam mit Architekt E. Werl-Straßburg zuzuerkennen. Es waren 160 Entwürfe eingeliefert worden.
+ München. Die Generaldirektion der wissenschaftlichen Sammlungen Bayerns und die Direktion des Königl. Münzkabinetts erlassen ein Preisausschreiben zur Förderung der Medaillenkunst. Georg Hitl-München hat eine Stiftung gemacht, deren Zinsen im Betrag von 500 Mk. alljährlich als Preis für die hervorragendste Leistung auf dem Gebiete der modernen Medaillenkunst während des verflossenen Jahres Verwendung finden können. Bewerber (bayrische oder in Bayern lebende Künstler) wollen ihre Arbeiten bis 31. Dezember 1912 an das Königl. Münzkabinett in München einsenden.
In dem Plakatwettbewerb, den die Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik Leipzig 1914 veranstaltet hat, wurde der erste Preis in Höhe von 1500 M. Erich Schilling-Suhl in Thür, zuerkannt. Den zweiten Preis, 1000 M., erhielt Karl Muggly-Bielefeld und zwei dritte Preise von je 750 M. W. H. Deffke-Berlin und Georg Preller-Leipzig.
In Darmstadt soll auf der Mathildenhöhe, auf dem Platze vor der Russischen Kapelle, eine monumentale Brunnenanlage errichtet werden. Beim Wettbewerb unter Mitgliedern der Künstlerkolonie gingen acht Entwürfe ein, und der Großherzog entschied sich für den Entwurf des Architekten Albin Müller. Für den Brunnen stehen 40000 M. zur Verfügung.
Dem Verlangen der Architektenschaft auf Ausstellung sämtlicher 68 Entwürfe des Berliner Opernhaus-Wettbewerbes hat das Ministerium entsprochen. Wie bestimmt verlautet, sollen etwa Mitte Dezember alle eingelaufenen Pläne im Abgeordnetenhaus zur Ausstellung gelangen.
DENKMÄLER
In Paris soll dem Bildhauer Emmanuel Frémiet, nach Barye dem größten französischen Tierbildner des 19. Jahrhunderts, ein Denkmal gesetzt werden. Die Ausführung ist dem Schüler Frémiets Henri Greber übertragen worden, der schon bei Lebzeiten des Künstlers eine Statuette nach ihm modelliert hat. Die Statue soll in den Gärten des naturhistorischen Museums nahe dem Pflanzengarten aufgestellt werden, weil Frémiet an diesem Museum als Professor lehrte und eine große Anzahl Skulpturen geschaffen hat, welche die Gärten und Gebäude schmücken.
AUSSTELLUNGEN
o Von der 12. Jahresausstellung der Vereinigung Kölner Künstler im Lichthofe des Kunstgewerbemuseums, die Ende November eröffnet wurde, ist wenig Wesens zu machen. Sie hat künstlerisch niemals mehr als lokale Bedeutung gehabt, seit dem Tode August Neven Du Monts beginnt sie aber auch in den Kreisen, für die früher die Eröffnung ein gesellschaftlicher Akt war, an Interesse einzubüssen. Der Hauptfehler dieser Organisation ist, daß sie es nicht verstanden hat, den jüngeren Nachwuchs an sich zu fesseln, der jetzt als »Kölner Sezession« eine zweite Jahresausstellung für den Februar vorbereitet. Das einzige neue Talent der »Vereinigung« ist Eberhard Schrammen, dessen Landschaften starke Beachtung verdienen. Fritz Westendorp, der jetzt in Paris lebende Vorsitzende, büßt als verspäteter Post-Impressionist in der Art Pissarros mehr und mehr die persönliche Note ein, die seine frühen niederrheinischen Landschaften auszeichnete. Sein Talent offenbart sich nur in dem kräftig gemalten Pilze-Stilleben. Die Düsseldorfer Porträtisten F. Reusing und R. Vogts stellen ihre üblichen Bildnisse, R. Schreuer, E. Hardt und J. Bürgers ihre üblichen Landschaften, R. Seuffert, der kürzlich an die Kölner Kunstgewerbeschule berufen wurde, seine üblichen Akte aus. Es ist alles guter Durchschnitt, aber die Kölner haben ein Recht, mehr zu verlangen. Von der Presse kaum beachtet, ist gleichzeitig in den oberen Räumen des Kunstgewerbemuseums eine Ausstellung von Kleinkunstgewerbe eröffnet worden, die im Auftrage der Vereinigung für Kunst in Handel und Gewerbe in engster Verbindung mit dem Kunstgewerbemuseum von Dr. G. E. Lüthgen veranstaltet wurde. Die Ausstellung ist das Ergebnis der Bestrebungen der Vereinigung, dem Kunstgewerbe in Köln durch Vermittelung von Aufträgen, sowie durch Anregungen aller Art neue Lebenskraft zu geben. Tatsächlich gab es bis vor wenigen Jahren in Köln kaum
NEKROLOGE
Der Leipziger Kunstschriftsteller Hans Freiherr von Weißenbach ist in Wiesbaden im Alter von 65 Jahren gestorben. Seinen bedeutenden Besitz an Werken der Buchdruckkunst und Photographie hat er dem Leipziger Buchgewerbemuseum, seine sehr beträchtliche Sammlung japanischer Drucke dem Dresdener Kunstgewerbemuseum noch zu Lebzeiten vermacht. Er schrieb ein heraldisches Werk über die Wappen der Grafen von Holstein, über die Stilgésetze der Glasmalerei; über Typographischen Farbendruck und über Theorie und Praxis der Neudeutschen Stickerei.
PERSONALIEN
Die Münchener Maler Adolf Hengeler, Toni Stadler und Josef Wenglein wurden zu Rittern des Maximilianordens für Kunst und Wissenschaft ernannt.
WETTBEWERBE
In dem Wettbewerb für ein Realgymnasium in Oranienburg hat das Preisgericht den ersten Preis von 2000 M. an Diplomingenieur Wilh. Beringer und Architekt Fritz Schock-Charlottenburg, den zweiten von 1000 M. an Architekten Müller & Brodersen-Charlottenburg, den dritten Preis von 500 M. an Architekt Max Taut-Schöneberg verliehen.
Das Preisgericht im Wettbewerb Synagoge in Augsburg hat keinen ersten Preis erteilt, sondern die vier ausgesetzten Preise zusammengelegt und folgende Preise verliehen: je einen Preis von 2500 M. an Dipl. -Ing. Heinr. Lömpel und Fritz Landauer, Architekten in München und einen gleichen Preis nochmals an Fritz Landauer. Ein Preis von 1500 Mark fiel an Bauamtsassessor Hermann Buchert-München und 1000 M. an Architekten Odo Orlando Kurz und Regierungsbaumeister John H. Rosenthal. Ferner wurden drei weitere Entwürfe zum Preise von je 500 M. angekauft.
Das Preisgericht für die Beurteilung der Rathaus entwürfe in Herford hat einstimmig beschlossen, je einen Preis von 2750 M. den Entwürfen von Professor Kanold-Hannover (Mitarbeiter: Architekt Glöckner-Hannover) und von Architekt Dipl. -Ing. Karl Hocheder-München, sowie einen Preis von 1750 M. dem Entwurf des Architekten Emil Wolf-Dresden-Blasewitz gemeinsam mit Architekt E. Werl-Straßburg zuzuerkennen. Es waren 160 Entwürfe eingeliefert worden.
+ München. Die Generaldirektion der wissenschaftlichen Sammlungen Bayerns und die Direktion des Königl. Münzkabinetts erlassen ein Preisausschreiben zur Förderung der Medaillenkunst. Georg Hitl-München hat eine Stiftung gemacht, deren Zinsen im Betrag von 500 Mk. alljährlich als Preis für die hervorragendste Leistung auf dem Gebiete der modernen Medaillenkunst während des verflossenen Jahres Verwendung finden können. Bewerber (bayrische oder in Bayern lebende Künstler) wollen ihre Arbeiten bis 31. Dezember 1912 an das Königl. Münzkabinett in München einsenden.
In dem Plakatwettbewerb, den die Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik Leipzig 1914 veranstaltet hat, wurde der erste Preis in Höhe von 1500 M. Erich Schilling-Suhl in Thür, zuerkannt. Den zweiten Preis, 1000 M., erhielt Karl Muggly-Bielefeld und zwei dritte Preise von je 750 M. W. H. Deffke-Berlin und Georg Preller-Leipzig.
In Darmstadt soll auf der Mathildenhöhe, auf dem Platze vor der Russischen Kapelle, eine monumentale Brunnenanlage errichtet werden. Beim Wettbewerb unter Mitgliedern der Künstlerkolonie gingen acht Entwürfe ein, und der Großherzog entschied sich für den Entwurf des Architekten Albin Müller. Für den Brunnen stehen 40000 M. zur Verfügung.
Dem Verlangen der Architektenschaft auf Ausstellung sämtlicher 68 Entwürfe des Berliner Opernhaus-Wettbewerbes hat das Ministerium entsprochen. Wie bestimmt verlautet, sollen etwa Mitte Dezember alle eingelaufenen Pläne im Abgeordnetenhaus zur Ausstellung gelangen.
DENKMÄLER
In Paris soll dem Bildhauer Emmanuel Frémiet, nach Barye dem größten französischen Tierbildner des 19. Jahrhunderts, ein Denkmal gesetzt werden. Die Ausführung ist dem Schüler Frémiets Henri Greber übertragen worden, der schon bei Lebzeiten des Künstlers eine Statuette nach ihm modelliert hat. Die Statue soll in den Gärten des naturhistorischen Museums nahe dem Pflanzengarten aufgestellt werden, weil Frémiet an diesem Museum als Professor lehrte und eine große Anzahl Skulpturen geschaffen hat, welche die Gärten und Gebäude schmücken.
AUSSTELLUNGEN
o Von der 12. Jahresausstellung der Vereinigung Kölner Künstler im Lichthofe des Kunstgewerbemuseums, die Ende November eröffnet wurde, ist wenig Wesens zu machen. Sie hat künstlerisch niemals mehr als lokale Bedeutung gehabt, seit dem Tode August Neven Du Monts beginnt sie aber auch in den Kreisen, für die früher die Eröffnung ein gesellschaftlicher Akt war, an Interesse einzubüssen. Der Hauptfehler dieser Organisation ist, daß sie es nicht verstanden hat, den jüngeren Nachwuchs an sich zu fesseln, der jetzt als »Kölner Sezession« eine zweite Jahresausstellung für den Februar vorbereitet. Das einzige neue Talent der »Vereinigung« ist Eberhard Schrammen, dessen Landschaften starke Beachtung verdienen. Fritz Westendorp, der jetzt in Paris lebende Vorsitzende, büßt als verspäteter Post-Impressionist in der Art Pissarros mehr und mehr die persönliche Note ein, die seine frühen niederrheinischen Landschaften auszeichnete. Sein Talent offenbart sich nur in dem kräftig gemalten Pilze-Stilleben. Die Düsseldorfer Porträtisten F. Reusing und R. Vogts stellen ihre üblichen Bildnisse, R. Schreuer, E. Hardt und J. Bürgers ihre üblichen Landschaften, R. Seuffert, der kürzlich an die Kölner Kunstgewerbeschule berufen wurde, seine üblichen Akte aus. Es ist alles guter Durchschnitt, aber die Kölner haben ein Recht, mehr zu verlangen. Von der Presse kaum beachtet, ist gleichzeitig in den oberen Räumen des Kunstgewerbemuseums eine Ausstellung von Kleinkunstgewerbe eröffnet worden, die im Auftrage der Vereinigung für Kunst in Handel und Gewerbe in engster Verbindung mit dem Kunstgewerbemuseum von Dr. G. E. Lüthgen veranstaltet wurde. Die Ausstellung ist das Ergebnis der Bestrebungen der Vereinigung, dem Kunstgewerbe in Köln durch Vermittelung von Aufträgen, sowie durch Anregungen aller Art neue Lebenskraft zu geben. Tatsächlich gab es bis vor wenigen Jahren in Köln kaum